Weisweiler Ortsinfo
 

Hier sind wir !
 
 

<<<An dieser Stelle planen wir die Veröffentlichung eines Berichts, wie es in Weisweiler früher aussah>>>

1971: Kreis Düren adé, Aachen olé ?

Seit dem Frühjahr 1971 ist leider einiges passiert und so kam es, daß wenig später Überlegungen zu einer kommunalen Neugliederung entstanden. Das sogenannte "Aachen-Gesetz" sah vor, daß kleinere Gemeinden den nächst größeren Orten angeschlossen und kleine Kreise ganz aufgelöst werden sollten. Weisweilers Bürger waren geschockt, als sie erfuhren, daß ihre Gemeinde aufgelöst werden sollte.

Gleiches sollte auch den Gemeinden Dürwiß und Kinzweiler widerfahren; die Situation war die gleiche: In Dürwiß sollte der Ort auch aus einem Kreis, hier war es der aus Jülich, der aufgrund des "Aachen-Gesetzes" sogar aufgelöst werden sollte, aus- und dem Kreis Aachen angegliedert werden. In der Gemeinde Kinzweiler, die eh' schon dem Kreis Aachen angehörte, sah man die Sache ähnlich; natürlich wollte man dort auch weiter unabhängig bleiben.

Und so schmiedeten diese drei Gemeinden einen Plan, um den Klauen des "Aachen-Gesetz" zu entfliehen.

Wappen des Kreises Düren

Dieser Plan sah vor, eine Ring-Gemeinde Weisweiler-Dürwiß-Kinzweiler bilden, doch leider schlugen die Pläne aufgrund diverser Meinungsverschiedenheiten fehl und so kam es, wie es kommen mußte...

Für die die wirtschaftlich und technisch hochversierte Gemeinde Weisweiler, die noch zum Kreis Düren gehörte, sollte Sylvester 1971 die schwärzeste Stunde seit dem zweiten Weltkrieg schlagen !

1972: Die schwärzeste Stunde schlägt !

Das Gesetz wurde kurz nach Mitternacht vollzogen und Weisweiler war fortan nur noch ein Stadtteil der fast verhaßten Stadt Eschweiler, die zugleich Teil des Kreises Aachen war.

Es entstand der Eindruck, daß Weisweiler in Zukunft nicht mehr so schön wie bisher sein sollte, da die Stadt im verfeindeten Eschweiler Weisweiler als Milchkuh ansah.

1972-2004: Weisweiler ? Uns doch egal !
Oder: 6 Beispiele der Benachteiligung

Und so konnte man in den folgenden Jahren feststellen, daß die Stadt Eschweiler fortan nur noch die Gewerbesteuern von den zahlreichen Weisweiler Fabriken "einsacken" und dieses Geld dann nicht für Weisweiler sondern für andere Zwecke verwenden sollte.

Doch auch in anderen Bereichen sollte Weisweiler benachteiligt werden:

1. Beispiel: Die nach der Neugliederung entstandene "Außenstelle der Stadt Eschweiler", in der Weisweiler Bürger ihre Belange vorbringen konnten, wurde 1974 aufgelöst, so daß man seitdem für Angelegenheiten aller Art ins rund 5km entfernte Eschweiler fahren muß.

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2. Beispiel: Die Polizeiwache in Weisweiler wurde wenig später auch geschlossen, so daß die Sicherheit der Weisweiler Bürger ebenfalls auf der Strecke blieb; lediglich ein "Notruf-Melder" am Marktplatz blieb erhalten.

Fußstreifen sollten einen Ersatz bieten.

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3. Beispiel Bundesbahn: Unter anderem hat Weisweiler der mangelnden Durchsetzungsfähigkeit der Stadt Eschweiler zu "verdanken", daß es am 28.5.1983 seinen Bahnanschluß verlor.

Der Stadt Eschweiler konnte das ja egal sein, denn die hatte ja noch einen zweiten Bahnhof an der Strecke Aachen-Köln, doch Weisweiler wurde über 20 Jahre nur noch durch Güterverkehr bedient.

Kleiner Tip: Mehr Infos zur Bahnstrecke in Weisweiler erhalten sie bei der Doku zur ex-KBS 448 !

Wenigstens dieses Handicap wurde mit der Betriebsaufnahme der euregiobahn am 11.9.04 zumindest tlw. wiederaufgehoben. Seitdem ist Weisweiler über Stolberg (Rheinl) wieder an die Strecke Aachen-Köln angebunden.

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4. Beispiel: Der "Notruf-Melder" am Marktplatz wurde am Anfang der 90er Jahre demontiert, so daß die Sicherheit aufgrund der Eschweiler Sparpolitik vor die Hunde ging.

Die Fußstreifen wurden ebenfalls eingestellt und Autostreifen sind ebenfalls nur sehr selten zu sehen.

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Auch nach nunmehr 30 Jahren der Zugehörigkeit zur Stadt Eschweiler haben viele Weisweiler immer noch den durchaus berechtigten Eindruck, daß "ihre Gemeinde" von den Eschweilern vernachlässigt werde und so kommen wir zum nächsten Beispiel:

5. Beispiel: Bäderort Weisweiler - das war einmal !

2001 - erste Gerüchte kommen auf, daß das Weisweiler Hallen- und Freibad geschlossen werden soll. Insbesondere das Hallenbad, das dringend eine Sanierung benötigt, ist stark von der Schließung bedroht. Statt umfassender Sanierungen wird notdürftig geflickt, was das Zeug hält, und die Lage spitzt sich immer weiter zu.

So kommt es dazu, daß die Stadt Eschweiler beschließt, eine der am meisten genutzten Weisweiler Freizeiteinrichtungen im Frühjahr des Jahres 2002 zu schließen, aller Proteste der Bevölkerung, der Wasserfreunde Weisweiler und sonstigen Initiativen zum Trotz. Der letzte Hoffnungsschimmer, eine Bürgerabstimmung über den Erhalt der Weisweiler Bäder im Herbst des Jahres 2002, verfehlte die benötigte Stimmenanzahl, da die Stadt im Vorfeld vehement Werbung für die Schließung betreibt und Haushaltsängste schürt.

Wie sieht nun die aktuelle Situation aus ?

Sämtliche Aktivitäten der Wasserfreunde Weisweiler wurden ins ohnehin schon stark belastete Eschweiler Jahnbad verlegt, wo man sich die Schwimmzeiten mit anderen Vereinen/Schulen in großem Unfang teilen muß.

Der Schwimmunterricht der Weisweiler Grundschule wird nun ebenfalls in anderen Hallenbädern der Region erteilt, was nicht zuletzt umfangreiche Fahrtkosten für den Transport und einen erheblichen Zeitaufwand, der nicht zuletzt zur Verkürzung der Schwimmzeit für die Kinder führt, zur Folge hat.

Aber auch die Freizeit- und Gelegenheitsschwimmer mußten sich umstellen. Für sie steht im Sommer nur das Freibad Dürwiß zur Verfügung, daß auch schon vor der Schließung des Weisweiler Freibades immer gut ausgelastet war. Besonders für die Weisweiler Jugend stellt diese eine große Verschlechterung dar, da der "Bäderbus" nach Dürwiß und zurück lediglich einmal am Tag (und auch nur während der Ferien) verkehrt. Die sonstigen Verbindungen nach Dürwiß sind mit gut 35-45 Minuten Fahrt- und Gehzeit alles andere als brauchbar, wobei die Fahrtkosten auch noch zu Buche schlagen.

Und von den Nutzern der Sauna im Weisweiler Hallenbad brauchen wir an dieser Stelle gar nicht mehr zu reden....

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6. Beispiel: Umbau der B264 und Autobahnanschluß

Die Bundesstraße 264, die auf ihrem Weg durch Weisweiler über die Lindenallee und die Hauptstraße verläuft, wurde in den letzten Jahren durch zahlreiche unlogische und verkehrsbehindernde Bauarbeiten so umgebaut, daß sie stark an Breite verlor. Die Ampel am Marktplatz wurde - anstatt dort einen schönen Kreisel zu bauen - wieder nach den Bauarbeiten in Betrieb genommen. Und das, obwohl sich gezeigt hatte, daß es auch ohne Ampel ging: Es gab keinen einzigen Unfall und der Verkehr lief schön flüssig und ohne Staus durch Weisweiler.

So kommt es nicht selten zu langen Staus auf Weisweilers Einkaufsstraße #1, die durch die Verlegung der Bushaltestellen zusätzlich an Brisanz gewinnen, da so der Verkehr im oberen Bereich der Hauptstaße oft zum Erliegen kommt.

Auch der Bau der Umgehungsstraße von Eschweiler nach Langerwehe durch das Erholunggebiet "In den Benden" muß von 2 Seiten betrachtet werden. Zwar werden die Weisweiler Straßen vom Verkehr entlastet, jedoch geht mit dem Durchgangsverkehr auch jede Menge Kaufkraft verloren und eine bisher vom Autoverkehr komplett verschonte Fläche entlang der Indeauen wird leider komplett verschandelt.

Gleichzeitig wird Weisweiler im Zuge dieser Maßnahmen in Jahre 2006 sehr wahrscheinlich auch seinen direkten Autobahnanschluß an die BAB4 verlieren, was wieder mal keinen so richtig zu interessieren scheint.

Dieses Geld wäre an anderen Stellen, vgl. Restaurierung der Nebenstraßen oder Einrichtung eines Weisweiler Bürgerbüros ähnlich der 1974 geschlossenen Außenstelle, viel besser zu gebrauchen.
 

Auch wenn es oft nur eine Floskel ist, aber "Früher war wirklich alles besser !"

So ist es letztendlich nicht verwunderlich, daß man auch heute noch davon sprechen kann, daß sich die Weisweiler Bürger nach den guten alten Zeiten der Gemeinde Weisweiler sehnen und die Stadt Eschweiler am liebsten auf den Mond schießen würden.

Glück auf, Gemeinde Weisweiler !
Auf das die alten Zeiten wiederkommen !

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